Wie die Schwefelhölzer wurden die ersten Zündhölzer auf einem Hackklotz mit einem Spaltmesser in unregelmäßige Späne gespalten. Bereits im Jahre 1821 war von Heinrich Weilhöfer – ursprünglich für die Kaliumchlorid-Hölzchen der Tunkfeuerzeuge – der sogenannte Röhrchenhobel erfunden worden. Dessen besonderes Hobeleisen war mit drei bis fünf Löchern versehen, mit denen man aus dem zuvor glattgehobelten Brett jeweils so viele Stäbchen heraushobeln konnte, wie das Eisen Löcher hatte. Binnen 10 Minuten konnten so 500, etwa 90 cm lange Stäbchen gewonnen werden. Sie wurden gebündelt und in zündholzlange Stücke zerschnitten, was etwa 7000 Hölzchen ergab. Ein geübter Arbeiter lieferte auf diese Weise immerhin täglich 450.000 Hölzchen. 

„Ungefähr gleichzeitig wurde zur Darstellung der Zündhölzer ein Hobeleisen mit Röhrchen erfunden, womit man ganz dünne, feste, drahtförmige runde Hölzchen hobeln konnte, deren geringes Volumen des lästigen Schwefels ungleich weniger erforderte und die Zündhölzchen zugleich durch den fünffach kleineren Umfang als Waare gefälliger und transportabler machte“
Christian Heinrich Schmidt, 1840


1836 erfand Ludwig Anton in Darmstadt die erste Holzdraht-Hobelmaschine, die täglich zwei Millionen Hölzchen liefern konnten. Holzdrahthobeln blieb jedoch in den waldreichen Mittelgebirgen eine wichtige Heimindustrie, besonders in den beschäftigungsarmen Wintermonaten. Die große Nachfrage der Zündholzfabriken führte dazu, dass sie sich noch Jahrzehnte neben der Maschinenfertigung halten konnte. 

Anfänglich wurden die Zündhölzchen einzeln in die flüssige Zündmasse getaucht und wie die Schwefelhölzer zum Trocknen mit dem freien Ende in flache Sandwannen gesteckt. Später nahm man in der Heimindustrie ein Bündel Hölzchen zusammen und umwickelte es an einem Ende mit Bindfaden. Dadurch spreizten sich die Hölzer am anderen Ende etwas auseinander, so dass sie beim Eintunken in die Zündmasse nicht verklebten. Die überschüssige Masse der sogenannten Büschelware wurde einfach abgeschüttelt. 

Man bemühte sich, Vorrichtung zum gleichzeitigen Eintauchen von Hunderten der Hölzer zu entwickeln. Anfänglich wurden sie etwa in ein Brett mit zahlreichen Löchern gesteckt, auf einer Seite mit Gipsbrei fixiert und dann in die Zündmasse getaucht – ein ebenfalls wenig rationelles Verfahren. Mit einem Tunkrahmen konnten 8000 Hölzer gleichzeitig getaucht werden. Bei ihm bildeten zahlreiche genutete Leisten, zwischen die die Hölzer eingelegt und festgeklemmt wurden, einen durch Schrauben zusammengehaltenen, quadratischen Block.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurden zahlreiche verschiedene Spezialmaschinen konstruiert, die die Handarbeit ersetzen sollten. Mit automatischen Hobel- und Abschlagmaschinen, Gleichlegemaschinen, die die Hölzchen ausrichteten, Einlegemaschinen, die sie in die Tunkrahmen legten und Auslegemaschinen, die sie wieder herausnahmen und verpackungsfertig ausrichteten, ließ sich die Produktion stark rationalisieren. So konnte eine mittelgroße Zündholzfabrik mit relativ kleinem Maschinen- und Personalbestand seit den 1850er Jahren eine Tagesproduktion von 16 Millionen Zündhölzer erreichen, was stündlich 40.000 Schachteln entsprach. Während anfänglich für eine Tagesleistung von 10.000 Schachteln 23 Arbeiter notwendig waren, genügten 1892 bereits fünf.

„Der Gebrauch von Schwefelhölzern aller Art ist nachgerade so allgemein geworden, daß die verbrauchten Mengen außerordentlich groß und die Fabrication dieses Artikels eine sehr bedeutende geworden ist, die eine große Zahl von Menschen beschäftigt. Viele Fabriken lassen die Hölzer außer Haus schneiden, und namentlich haben sich in der neuern Zeit Leute auf dem Lande in den Mußestunden mit dem Schneiden dieser Hölzer beschäftigt und sie dann an die Schwefelholzfabriken verkauft.“
Zeitschrift für Pyrotechniker, 1844


Mit der Maschinisierung sollte auch die in der Zündholzherstellung allgemein übliche Kinderarbeit bekämpft werden und man hoffte, dass die Arbeit der Kinder, „die sich in der Feuerzeugfabrication, oft schon in ihrer zartesten Jugend, ein kärgliches Stückchen Brod verdienen müssen und dabei, leider nur zu häufig, in ihren schwachen Körper den Keim von lebenslänglichem Siechtum legen, durch die Einführung von Maschinen entbehrlich werde. Denn wer es nie gesehen, wie diese armen Wesen, nachdem sie während des Tages ihrer Schulpflicht Genüge geleistet, hier oft bis spät in die Nacht in häufig schlecht ventilirten, im Winter kaum hinreichend geheizten Räumen sitzen, kann sich hiervon wohl kaum eine Vorstellung machen.“

Die deutschen Hersteller vollzogen jedoch die Umstellung von Hand- auf Maschinenarbeit nur langsam, da sie sich seit dem Ende der 1860er Jahre in einer latenten Überproduktionskrise befanden. Zwar war die Zahl der Betriebe rückläufig, insgesamt jedoch erhöhten sich durch deren höheren Mechanisierungsgrad die Produktionskapazitäten. 

„Bei den ehemals hohen Preisen der Zündwaaren war deren Erzeugung unter jenen Verhältnissen noch eine lucrative, selbst wenn sie sich auf ein Minimum beschränkte. Der riesig steigende Bedarf ließ eine bedeutende Zahl von Fabriken entstehen, die alle ein gutes Fortkommen fanden, denn die Consumtion stieg in demselben Verhältnis, als die Preise in Folge der Concurrenz herabgingen. … Bei der durch diese Verhältnisse hervorgerufenen Verminderung der Absatzfähigkeit ergab sich allenthalben eine Ueberproduktion, die auf die Fabrication rückwirken mußte, weil die Preise von den einzelnen, namentlich Kleinfabricanten, bloß um den Platz zu behaupten, trotz des Steigens aller Rohmaterialpreise in einer Weise geschleudert wurden, daß jede einfache Calculation nachweisen mußte, wie dies auf Dauer ganz unhaltbar sei“
Wladimir Jettel, 1871


Die zahlreichen neu konstruierten Spezialmaschinen erlaubten zunehmend rationellere Fertigung – bis hin zum ersten, 1896 konstruierten Zündholzautomaten, mit dem die Herstellung der Streichhölzer automatisiert wurde. Bei den geringen Gewinnspannen versuchten die Hersteller, die Umstellung der Produktionsanlagen möglichst lange hinauszuschieben. Die 1892 von Joshua Pusey erfundenen, Buchzünder genannten Streichholzbriefchen wurden erstmals 1896 in den USA hergestellt und erlaubten eine noch raschere vollautomatische Fertigung.

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