Man hatte kleine Zündmaschinen konstruiert, die einen kleinen, über eine Handkurbel betätigten Dynamo, einen Transformator zum Hochspannen des Stromes und einen Unterbrecher zur Entladung der Spannung enthielten. Gezündet wurde mittels überspringender Funken. Derartige Geräte waren natürlich als Taschenfeuerzeug zu groß, sondern wurden in erster Linie zum Entzünden von Gas- oder Petroleumlampen verwendet, etwa von Eisenbahnschaffnern zum Anzünden der Waggonlampen, die sie in kleinen Kästen zum Umhängen mit sich führten.

Für den Hausgebrauch gab es bereits seit Mitte der 1880er Jahre elektrische Gasanzünder, bei denen der elektrische Strom in gleicher Weise durch einen Dynamo erzeugt wurde, den man mit dem Druck auf einen außen angebrachten Knopf über ein Räderwerk in Drehung setzte. Als Taschenfeuerzeuge wurden derartige Apparate nur vereinzelt benutzt. Sie kamen in erster Linie für die Fernzündung von Gaslampen in Frage. Selbst für diesen Zweck musste man eingestehen, „dass die elektrische Zündung wegen der hohen Kosten der Einrichtung und der anderen Schwierigkeiten im großen und ganzen den Vergleich mit dem einfachen, fast kostenlosen Zündholz nicht bestehen kann.“

Mit der zunehmenden Elektrifizierung der privaten Haushalte Ende des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich vielmehr Feuerzeuge, die mit Strom aus der Steckdose arbeiteten. Meist waren es einfache, keramikisolierte Glühdrähte, die bei Druck auf einen Knopf aufglühten und an denen man eine Zigarette oder ein Stück Papier anstecken konnte. Da nur eine kleine Fläche für die Glühdrähte benötigt wurde und die konstruktive Aufbau sehr einfach war, eröffneten diese Feuerzeuge weite, oft ins scherzhafte gehende Gestaltungsmöglichkeiten für das Gehäuse.

Häufig waren auch Konstruktionen, bei denen ein Metallstift, der in seinem Inneren einen benzingetränkten Docht enthielt, zwischen zwei Kontakten durchgezogen wurde. Der Metallstift stellte die elektrische Verbindung – eigentlich einen Kurzschluss – her. Die dabei überspringenden Funken entzündeten das Benzin. Zur Jahrhundertwende kamen elektrische Taschenfeuerzeuge in Gebrauch. Sie wurden möglich durch die Entwicklung kleiner, leistungsfähiger Trockenbatterien, wie sie auch in Taschenlampen Verwendung fanden. Der Docht eines mit benzingetränkter Watte gefüllten Benzinbehälters wurde mit dem Batteriestrom angesteckt, „indem er eine in nächster Nähe des Lampendochts in den Stromkreis eingeschaltete Platindrahtspirale erglühen macht, die das Benzin entzündet.“ Insbesondere aufgrund der hohen Kosten der Ersatzbatterien, die anfangs gut die Hälfte des Anschaffungspreises ausmachten, waren elektrische Taschenfeuerzeuge zur Zeit der Jahrhundertwende eher eine Randerscheinung.

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