Eine neue Art elektrischer Feuerzeuge wurde etwa um 1815 erfunden. Es handelte sich dabei um die sogenannten galvanischen Feuerzeuge, die auf den englischen Physiker William Hyde Wollaston zurückgehen. Bei ihnen wurde mit dem elektrischen Strom, der zwischen zwei miteinander verbundenen, in Säure getauchten Metallplatten entsteht, ein Platindraht zum Glühen gebracht. An diesem Platindraht wurde dann der Docht einer Öllampe oder etwas lose Baumwolle entzündet.

Das Urteil der Zeitgenossen über diese Erfindung war jedoch ohne Ausnahme vernichtend; man meinte „die galvanischen Feuerzeuge sind mehr von wissenschaftlichem Interesse, als praktischem Nutzen.“ Es hat sich bei diesen galvanischer Feuerzeuge eher um Experimente gehandelt, so dass sich von vorhandenen Prototypen in den einschlägigen Sammlungen bedauerlicherweise kein einziges Exemplar erhalten.

Doch Ende des 19. Jahrhunderts griff man wieder auf dieses Prinzip zurück und konstruierte verschiedene galvanische Tischfeuerzeuge. Nachweislich in Serie wurde aber lediglich der hier abgebildete Typ produziert, der in einem Glasbehälter die beiden Metallstreifen mit der Säure, in einem kleineren, seitlich daneben gehängten eine Benzinlampe enthielt. Der Druck auf eine Taste stellte die elektrische Verbindung zwischen den Metallplatten und her und schloss den Stromkreis zum Platindraht, der gleichzeitig über eine Mechanik an den Benzindocht gedrückt wurde.

Problematisch waren vor allem die relativ hohen Stromstärken, die notwendig waren, um den Draht zum Glühen zu bringen und die die galvanischen Elemente nicht auf längere Dauer liefern konnten. Darüber hinaus war der Temperaturabstand zwischen der Temperatur, bei der Platin ausreichend glüht, um zu zünden, und der, bei der der Draht schmilzt, recht gering. Daher waren galvanische Feuerzeuge auch in der Zeit um 1900 eher Randerscheinungen.

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